Jetztmusik Festival Symposium

 

Datum: Freitag, 15.04.16
Ort: C-Hub Mannheim
Geplanter Zeitraum: 10-18 Uhr

 

INTERFACE –
Schnittstelle Digitalisierung
Schöpferische Zerstörung zwischen Innovation und Disruption

 

Nach dem WO das WIE. Das Jetztmusik Festival Symposium 2015 widmete sich mit den Themen Music City und Netzwerken dem WO, also den Orten des kreativen Erschaffens und Erlebens. Das diesjährige Symposium greift die Frage weiter – nach dem WIE. Wie wollen wir leben? Wie arbeiten? Das Thema Digitalisierung, so sind sich viele Forscher und Ökonomen einig, hat das Potential nicht nur einiges, sondern womöglich alles zu verändern. Neben all dem Jubel über Chancen und Convenience, wirft das Thema gleichsam Fragen auf. In Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Gemeinhin wird der Sektor der Kreativ- oder Ideenwirtschaft als Treiber dieser Entwicklung gesehen, doch ist man sich hier der eigenen Rolle, der möglichen Tragweite der aktuellen Entwicklungen bewusst? Welche ökonomischen und gesellschaftlichen Werte sind betroffen von der neuen, der schnellen und hierarchielosen Kultur der vernetzten Dinge? Wie reagiert eine „Steuerungs-Einheit“ Stadt auf den digitalen Wandel und welche Rolle spielt hier insbesondere die Kreativwirtschaft? Wie können kreative Klein- zu Keimzellen werden, die Einfluss nehmen auf den tiefgreifenden Wandel, der nach der Digitalisierung der Musikwirtschaft nicht abgeschlossen, sondern immer weitere Branchen in Besitz nehmen und verändern wird?

 

Das Symposium hat zum Ziel, das große Bild verständlicher zu machen, Blickwinkel zu eröffnen und die mögliche Rollen und Chancen der Kreativen näher zu beleuchten.

 

// Keynote: Michael Bauer (Ingram Micro, München)
„Warum Winnetou Seesterne so gerne mag! – Digitale Transformation der Wirtschaft und auf was sich Unternehmen einstellen müssen.“

 

Panel 1 (10.30 – 12.00 Uhr)
„Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf Arbeit, Gesellschaft, Wirtschaft“

Was für die Musikwirtschaft schon weitgehend selbstverständlich ist – die Digitalisierung von Produkten und Geschäftsmodellen – vollzieht sich immer rasanter auch in anderen Branchen. Mit oftmals zu erwartenden disruptiven Folgen. Gleichzeitig produzieren immer mehr vernetzte Kunden, Produkte und Systeme immer mehr Daten. Diese Datenflut, Big Data, wächst stetig und wartet auf Auswertung. Die ökonomische Erfolgsformel der Zukunft scheint zu heißen: Survival of the smartest. Schwieriger hingegen gestaltet sich die Einordnung der potentiellen Folgen auf unser Verständnis von Arbeit, Datenschutz und Solidarprinzipien. Dieses Panel stellt sich die Frage, ob und wie gesammelte Daten gemeinwohlorientiert eingesetzt werden können, welche Vorteile eine Stadt für ihre Bürger und angesiedelte Firmen sieht und welche Erfahrungswerte die Musikwirtschaft womöglich weitergeben kann.

 

Gerd Armbruster (Stadt Mannheim)
Michael Bauer (Ingram Micro GmbH)
Matthias Hornschuh (Komponist / Soundtrack_Cologne)
Florian Köhler (RaumZeitLabor, Mannheim)
Dr. Robert Thomann (MVV Energie AG, Mannheim)

Moderation: Janina Klabes (Mannheimer Versicherung)

 

Panel 2 (12:15 – 13.15 Uhr)
„Musicpreneure als Treiber einer neuen wissensbasierten Ökonomie“

Eine der ersten vom digitalen Wandel betroffenen Branchen war zweifelsohne die Musikwirtschaft. In diesem Panel wollen wir der Frage nachgehen, inwiefern digitale Netzwerkmedien die Wertschöpfungsdynamik in der Musikwirtschaft verändern. Inwiefern sind Netzwerkmedien sowohl „Input“ als auch „Output“  im Rahmen musikwirtschaftlicher Wertschöpfung? Inwiefern ändern sich musikwirtschaftliche Dynamiken, wenn nicht mehr nur marktetablierte oder öffentliche Akteure über Produktionsmittel verfügen, sondern auch Fans und Amateure eine immer größere Rolle nicht nur in der Verteilung von Musik spielen. Lassen sich diese Dynamiken auch in anderen Kreativwirtschaftsbranchen beobachten? Ist die Musikwirtschaft auch hier ein Pionierfeld für zukünftige Entwicklungen?

 

Olaf Kretschmar (Berlin Music Commission)
Prof. Hubert Wandjo (Popakademie Baden-Württemberg)
Prof. Dr. Carsten Winter (Universität Hannover)
Prof. Dr. Martin Zierold (Karlshochschule International University)

Moderation: Dr. Matthias Rauch (Clustermanagement Musikwirtschaft)

 

Panel 3 (14:00 – 15:30 Uhr)
„Kreative (Zwischen-)Nutzung und Stadtentwicklung“

Einem Stadtteil neues Leben einhauchen, kargen, leerstehenden Gebäuden eine neue Funktion geben und einem Viertel schließlich zu mehr Urbanität verhelfen. In diesem Panel werden wir uns sowohl über die vielfältigen Konzepte der (Zwischen-)Nutzung als auch die kreative, weitsichtige und vor allem nachhaltige Weiterentwicklung eines Stadtteils nachdenken. Die kreativen Formen der Raumaneignung – von Trendgastronomie bis zu Bars und Nachtclubs machen Räume einer Stadt neu erlebbar und tragen nachweislich zu einer positiven Weiterentwicklung von problembehafteten Stadtvierteln bei. Neue Formen der gesellschaftlichen Interaktionen werden durch diese Räume ermöglicht und gleichzeitig den kreativen Köpfen einer Stadt neue Plattformen geboten. Dieses Panel soll den Wandel eines Viertels aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Deshalb werden Trendgastronomen, Architekten, Stadtentwickler und Zwischenraumnutzer über ihre Ideen und Erfahrungen diskutieren.

 

David & James Ardinast (u.a Ima World Frankfurt)
Julian Bender & Ricarda Rausch (Zwischenraum Mannheim)
Christian Hübel (Strategische Steuerung Stadt Mannheim)
Robin Lang (Yalla Yalla!, Mannheim)

 

Moderation: Frank Zumbruch (C-Hub, Mannheim)

 

// Keynote (15.45 – 16.00 Uhr)
Ella Overkleeft (Night Mayor Office Amsterdam)

 

Panel 4 (16:00 – 17.30 Uhr)
„Mikrokosmos Nachtökonomie. Keimzellen der Kreativen“

Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass die Nachtökonomie, zu der die Musikwirtschaft einen nicht gerade unwesentlichen Beitrag leistet, nicht nur einen wichtigen wirtschaftlichen sondern auch einen immensen Imagemehrwert für Städte generiert. Dennoch ist Clubsterben in vielen Städten aktuell allgegenwärtig. Welche Effekte zeitigt Clubkultur im Bezug auf Stadtentwicklung und Stadtwahrnehmung? Welche Rolle spielt die Nachtökonomie im Allgemeinen und die Clubkultur im speziellen für die kreative Stadt? Wie gestaltet sich die ökonomische Realität vieler Clubs? Ist eine konsequente Förderung der Clubkultur ästhetisch sinnvoll? Warum ist die Nachtkultur für die Dynamik und die Innovationsfähigkeit einer Stadt so wichtig? Inwiefern trägt eine lebendige Nachtkultur zur Toleranz und Offenheit einer Stadt bei und inwiefern ist dies eine zentrale Voraussetzung für eine florierende Wirtschaft?

 

Walter Ercolino (clubkollektiv Stuttgart e.V.)
Felix Grädler (EventKultur Rhein-Neckar e.V.)
Lutz Leichsenring (Clubcommission Berlin)
Ella Overkleeft (Night Mayor Office Amsterdam)

Moderation: Dr. Matthias Rauch (Clustermanagement Musikwirtschaft)

 

Der Eintritt ist frei!